Proppenvoller Terminkalender

Vorstand des MVO im Amt bestätigt / Ehrungen / Probleme wurden angesprochen

Die Dirigenten Wolfgang Hoerning und Olaf Tausch sehen es gerne, wenn die MVO-ler locker und unbeschwert bei der Sache sind. Doch außerhalb des Notenblattes ist Sorglosigkeit nicht produktiv. Dementsprechend fanden auf der Jahreshauptversammlung des Musikvereins nicht nur zufriedene, sondern auch kritische Stimmen Gehör bei den fast vollständig erschienenen Mitgliedern.
Probleme haben sich im organisatorischen Bereich herauskristallisiert. "Keines der Anfang 2005 gesteckten Ziele ist in die Tat umgesetzt worden. Trotz des proppenvollen Terminplans muss sich daran etwas ändern", berichtete Orchesterleiter Wolfgang Hoerning mit nachdenklicher Miene. In jedem Fall sollen nun zwei Gruppen mit klaren Aufgaben gebildet werden. Die eine wird sich um das Programm für die Konzerte kümmern, die andere um das musikalische Standardrepertoire, die so genannte "blaue Mappe". Nichts zu klagen hatte Hoerning hingegen, was Taktgefühl und Harmonie der Musiker betrifft. "Mit rascher Auffassungsgabe, Flexibilität und Disziplin haben wir viele prima Auftritte hingelegt. Unter Zeitdruck können wir gut arbeiten."
Enthusiastisch fiel Olafs Tauschs Bericht aus. "Die Mädchen und Jungen haben sich bei ihren Darbietungen nicht nur akustisch, sondern auch optisch einwandfrei präsentiert", meinte der Dirigent des Jugendblasorchesters und trug der Tatsache Rechnung, dass Stillsitzen über längere Zeit für eine Truppe mit einem zarten Altersdurchschnitt von zwölf Jahren keine Selbstverständlichkeit ist. 31 Nachwuchsmusiker befinden sich in den Reihen des 60 Mitglieder starken Vereins. Mit neun Zugängen bei zehn Austritten ist die Zahl konstant geblieben.
Auch der Vorstand zeichnet sich durch Beständigkeit aus. Nur zwei neue Gesichter finden sich hier. Vanessa Stiller und Andreas Jürgens sind die neuen Jugendwarte. Sie beerben Marita Höggemann und Daniela Bensmann, die für die Posten nicht mehr genügend Zeit aufbringen können. Einstimmig in ihrem Amt bestätigt wurden Sebastian Hesse (Vorsitzender), Martin Ingebrand (stellvertretender Vorsitzender), Norbert Siemann (1. Kassierer), Astrid Riesenbeck (2. Kassiererin), Yvonne Stricker (Schriftführerin), Dietmar Mirlenbrink (Instrumentenwart), die Notenwarte Ingo Peperhove und Valeria Abbenhorn sowie die Beisitzer Hans Leißing, Simone Tewes und Stephan Bals. Ferner erhielten Daniela Bensmann und Yvonne Stricker die Anstecknadel für zehnjährige Mitgliedschaft. Für 20 Jahre im MVO wurden Valeria Abbenhorn, Natascha Jünck und Sebastian Hesse mit Nadel und Urkunde geehrt. Franz Winkels ist seit 25 Jahren dabei.
Nach Yvonne Strickers ausführlichem und humorvollem Jahresbericht legte Norbert Siemann den Finger in die Wunde. Erneut musste der Finanzchef ein Minus in der Jahresbilanz präsentieren. Deshalb will der Vorstand die Ausgabenliste und etwaige Sparmaßnahmen prüfen. Eine Beitragserhöhung oder Kürzungen bei den Vereinsaktivitäten kämen jedoch nicht in Betracht. "Da packen wir lieber den einen oder anderen Auftritt drauf", so Hesse.
Allerdings lässt das Programm für 2006 nicht mehr viel Luft. Acht Schützenfeste in Ostbevern und der weiteren Umgebung stehen an. Das traditionelle Herbstkonzert steigt am 18. November. Zudem ist ein Weihnachtskonzert in Planung. Auf den 2. und 3. September ist das Musikfest datiert. Es beginnt am Samstagabend mit einer Messe und anschließendem Fest mit Livemusik. Am Sonntag werden sich viele befreundete Blasorchester, Spielmanns- und Fanfarenzüge den Festivitäten anschließen. Bange ist Sebastian Hesse vor der Flut an Auftritten nicht, weil es bei den 30 Terminen im vergangenen Jahr nie zu personellen Engpässen gekommen ist. "Ihr müsst so viel Zeit für das Orchester aufbringen und seit oft am Wochenende unterwegs. Toll, dass ihr so mitzieht", bedankte sich Sebastian Hesse bei seinen Vereinskameraden.

Für ihre langjährige Vereinszugehörigkeit wurden diese Mitglieder des Musikvereins Ostbevern geehrte: Franz Winkels, Yvonne Stricker, Sebastian Hesse, Daniela Bensmann und Valeria Abbenhorn (v.l.). Nicht auf dem Bild ist Natascha Jünck.

von Christopher Mersch, Westfälische Nachrichten v. 23.01.2006